Unsere Sachen stehen in mehreren Kellern in Rosenheim für den
Umzug bereit. Unser Fahrzeug wird mit den notwendigsten Klamotten, Werkzeug,
unserer Skitourenausrüstung und Kletterzeug beladen. Jules und Dominik sind mit
Kameraausrüstung angerückt und für den ersten Drehtag bereit. Wir haben an
diesem Tag super Herbstwetter und die Lichtverhältnisse sind perfekt, um die
ersten Sequenzen einzufangen.
Wir wollen die Kniebohshütte und die Obere Schlegelalm vor
die Kamera bringen. Die Schlegelalm ist nur über einen Pfad zu erreichen.
Wir begeistern uns für die wunderschöne Hütte mit Wahnsinnsaussicht und nehmen
uns fest vor, auch andere davon zu begeistern. Zwei Wochen später bereiten wir
das Material für den Helikopterflug vor.
Schnitt: Die Anthauptenhütte liegt auf 1250 Meter in einer
Almhochebene und ist nur über einen teilweise 20 Grad steilen Forstweg
zugänglich. Da wir nur den Golf von Stefans Eltern haben, ist alleine die
Anfahrt jedes Mal eine Herausforderung. Deshalb entscheiden wir uns, die
Fahrten zu reduzieren, und die Nächte auf Anthaupten zu verbringen.
Die erste Arbeitswoche wird von bestem Herbstwetter
begleitet. Wir nehmen uns den Abriss, die Fundamente und einen Großteil der
Konstruktion vor. Das abschüssige Gelände und der über hundert Jahre alte
Blockbau der Anthauptenhütte, welcher stark aus dem Winkel fällt, stellen uns
vor Herausforderungen - wir nehmen sie gerne an.
Während der Woche
steht natürlich nicht allein die Arbeit an. Wir können uns auf der
Anthauptenhütte in einer der Stuben einrichten, und den Vogelspitz, keine
zwanzig Gehminuten von der Anthauptenhütte entdecken. Von dort haben wir einen
Blick in Richtung Schwarzbach, Weissbach und Saalach, sowie in die Ortschaften Unterjettenberg und
Schneizelreuth. Ein Örtchen für Weitblick mit Dosenravioli und Weißwein. Ein
Ort zur Entspannung von der Arbeit- und der Motivation weiter zu machen.
Der erste Tag der folgenden Woche beginnt mit der Probefahrt
unseres neuen Lastkarrens - ein Suzuki Samurai - und endet spät im Schein
der Baustrahler. Ziel ist an diesem Abend die Sparren raufzubringen. Geschafft!
Am darauf folgenden Tag können wir mit der Bedachung und der aussteifenden
Konstruktion abschließen.
Am Abend widmen wir uns dem Bau unserer eigenen Dusche – mit Benzinkanister,
Gasbrenner und Zubehör. Die Überraschung ist heiß und ölig. Aber wir sind
zufrieden. Wir haben auch am nächsten Tag und an dem darauf folgendem Tag keine
Krätze.
Es kommt Besuch von zwei Jungs aus Rosenheim. Es gibt „Burned
Risotto“ am Gasgrill mit Ausblick vom Vogelspitz. Ein wirklich gelungener
Abschied aus der Arbeitswoche…
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