Donnerstag, 23. Oktober 2014

Tike

"Tike" ist Urdu und kann vieles heißen: Ja; ist schon recht; mir geht es gut; alles in Ordnung. Je nachdem, wie man es ausspricht, ist die Bedeutung mehr oder weniger bejahend, bestätigend, oder sogar verneinend. "Tike" steht auch für den richtigen Weg.
Wir haben uns da mal etwas ausgedacht. Was daraus wird? Tike! Es wird sich zeigen. Jedenfalls ist es mehr als nur ein Plan; es wird bereits realisiert. Wir heißen Manuel und Stefan und hatten die Idee, einen Winter gemeinsam auf einer Berghütte zu verbringen. Zum Skitourengehen, eine Hütte bewirten, zum draußen sein, irgendwie. Es war eine Spinnerei, entstanden auf einer Skitour, verfeinert bei einer Flasche Rotwein.


Entstehung
Der vergangene Sommer bestand aus arbeiten, planen, feiern, bergsteigen, telefonieren, Treffen organisieren, Auto fahren und Konzepte erstellen. Wir sind Studenten an der Hochschule in Rosenheim. "Holzer", wie man sagt, also Teil der Fakultät Holztechnik und Bau. Manuel ist 26  und Stefan 27,  der eine Zimmermann, der andere Schreiner, angehende Ingenieure - Manuel in den Bereichen "Holzbau und Ausbau"  und Stefan im "Innenausbau", beide im siebten Semester. Den Fuß vom Gas nehmen wollten wir - entschleunigen, um Gas zu geben in anderer Richtung. Deswegen studieren wir ein Semester länger, ohne dabei an die Hochschule zu gehen.

Projekt
Nur Bergsteigen und ohne Projekt Aufeinanderhängen bringt schlechte Stimmung.  Warum nicht also die Leidenschaft für Bergsteigen und Natur mit der Leidenschaft für Arbeit und Handwerk verbinden? Die Berghütten umsonst sanieren und diese dafür über den Winter bewohnen. Arbeiten - Klettern - Arbeiten - Skitouren - Arbeiten - Nichts tun.


Kooperation
Hütten gibt es viele! Aber die richtige war zuerst nicht zu finden. Nach gescheiterten Versuchen über persönliche Kontakte, Zeitungsinserate, Anfragen beim Deutschen Alpenverein, beim Bergbauernverband - die Liste ist endlos -, kommt die Idee, die Bayrischen Staatsforsten zu kontaktieren. Das war unser Kontakt! Mehrere Monate vergeblich fragen, erfolglos suchen und zunächst scheitern zahlen sich aus.
Ohne die Zusammenarbeit mit den Staatsforsten geht nichts! Die Forstbetriebe unterstützen mit Material, Gerät, Wissen und Logistik. Wir einigen uns, über den Zeitraum von Oktober 2014 bis März 2015 mehrere Berghütten zu sanieren und zu erweitern. Schindeln, Bodenlegen, Trennwände setzen, Fenster einbauen, Möbel herstellen, Holzunterstände errichten. Dämmen, graben, sägen, schrauben. 


 Träume festhalten
Im Laufe der Planung entstehen viele Gedanken. Mit einem Filmteam aus München und Würzburg entwickeln wir ein Konzept für eine Filmdokumentation. Die ersten Drehtage sind bereits im Kasten. Das Sponsoring ist angelaufen. Entstehen soll ein Film über die Kombination von Arbeit und Sport, den Wechsel der Jahreszeiten, Improvisation und Freundschaft.


So einfach ist unsere Idee. So klar wie das Leben auf dem Berg. "Höhenmeter" erzählt von Fortschritt, Problemen und vom Wechsel der Jahreszeiten. Geht nach draußen und träumt!

Also, auf auf!
Manuel und Stefan

Herbst 2014

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