Mittwoch, 7. Januar 2015

Dasein

Wir sind angekommen hier zwischen Schwarzbach und Predigtstuhl. Man kennt uns und wir kennen die Leute. Nach dem Felsband noch 150 Meter weiter und dann links dem Steig folgen bis zur Hütte. Feuer machen, Holz holen, raus aus den Bergschuhen.

Wir kennen die Steige, Forstwege, Gebietsbezeichungen und Gipfelnamen um uns herum. Die Sauna in Berchtesgaden ist besser als die in Reichenhall. Post holen wir bei Hubert ab oder freuen uns über einen Besuch von seiner Seite. Die Arbeiten für den Forstbetrieb Bad Reichenhall sind abgeschlossen, Anthauptenalm, Röthelbachhütte und Schlegelalm, gute Zeit.


Sind ein bisschen vom Gas gegangen in den letzten 2 Wochen. Öfter mal ausschlafen und Klettern gehen schadet nicht.



Freunde aus Rosenheim und Würzburg sind zu Besuch und bringen Lebensmittel und Neuigkeiten.
Wir bauen neue Fensterumrahmungen an der Schlegelalm und streichen sie im gewohnten Forstgrün. Mit der Montage der alten Fensterläden kombinieren wir ein weiteres Mal Altes mit Neuem.







Als Lückenfüller entsteht hinter der Hütte eine kleine Holzleg. Diese wird mit gesammeltem Brennholz aus dem Wald bestückt. 



An der Röthelbachhütte wird der kaputte Stubenboden herausgerissen, ein paar Kubikmeter Erde und Steine herausgepickelt und das gleiche wieder mit Flussschotter aufgefüllt. Die Unterkonstruktion für den neuen Boden liegt und darf jetzt ein wenig ruhen: Nach einem Jahr Lufttrocknen werden die Bodendielen in Ihren zukünftigen Bestimmungsort eingelagert und können sich dort eine weitere Zeit akklimatisieren, bevor sie dann letztendlich eingebaut werden. Eine Trockenkammer braucht man keine, hier dominiert die Zeit!




Der Ofen ist alt und genauso schlicht, funktional und schön wie zur Zeit seines Erbauens. Der Rauchabzug erfolgt über den Fußboden und der Ofen schmückt wie ein moderner Küchenblock den Raum. Ursprünglich ein Gemeinschaftsraum der Holzknechte mit 8 nebeneinanderliegenden Kochplatten, wird der Raum in ein paar Jahren neu aufblitzen. Wir schließen die Türe und beenden die Arbeiten für den Forstbetrieb Bad Reichenhall.



Der Bergwinter lässt immer noch auf sich warten. Es schneit zwar hier und da, die Sonne macht jedoch alles relativ schnell wieder zu Nichte. So warten wir ab, ärgern uns ein wenig und hoffen, dass das neue Jahr weißes Glück von Oben bringt.

Neben den Arbeiten setzen wir die Kamera ein und drehen Sequenz für Sequenz. Bei herrlichem Wetter besuchen uns Rollo und Dominik mit Tandemgleitschirm und Kameraausrüstung. Auf dem Plan stehen Luftaufnahmen von Arbeit und Landschaft und gedreht haben wir am Ende des Tages nichts: Rollos Gleitschirm wurde wenige Tage zuvor gewartet und neu verschnürt, die Firma machte einen Fehler, sodass beim Start nur eine Hälfte des Schirmes funktionstüchtig war. Roland hat sich das Sprunggelenk gebrochen und hat jetzt sechs Schrauben im Fuß.




Rucksack für Rucksack tragen wir Werkzeug und Hausrat zurück ins Tal. Es sammelt sich doch so einiges an über einen Zeitraum von sechs Wochen. Wir beschließen das Jahr mit zwei grandiosen Weihnachtsfeiern des Forstbetriebes, laden unser Gefährt voll bis unters Dach und ziehen um an die Kniebohshütte ins Gebiet von Kampenwand und Chiemsee. 



1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr zwei,
    ich habe gerade den Artikel über Euer Projekt im Weilheimer Tagblatt gelesen. Bin schwer begeistert und ziehe meinen imaginären Hut vor dieser Leistung und dem außergewöhnlichen Projekt.
    Ich wünsch Euch, dass Ihr, wenn das Studium weitergeht, noch lange von dieser Zeit zehren könnt und die schönen Erinnerungen Euch ewig begleiten.

    Viele liebe Grüße von der Dana :o)

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