Wir sind angekommen hier zwischen Schwarzbach und Predigtstuhl.
Man kennt uns und wir kennen die Leute. Nach dem Felsband noch 150 Meter weiter
und dann links dem Steig folgen bis zur Hütte. Feuer machen, Holz holen, raus
aus den Bergschuhen.
Wir kennen die
Steige, Forstwege, Gebietsbezeichungen und Gipfelnamen um uns herum. Die Sauna
in Berchtesgaden ist besser als die in Reichenhall. Post holen wir bei Hubert
ab oder freuen uns über einen Besuch von seiner Seite. Die Arbeiten für den
Forstbetrieb Bad Reichenhall sind abgeschlossen, Anthauptenalm, Röthelbachhütte
und Schlegelalm, gute Zeit.
Freunde aus Rosenheim
und Würzburg sind zu Besuch und bringen Lebensmittel und Neuigkeiten.
Wir bauen
neue Fensterumrahmungen an der Schlegelalm und streichen sie im gewohnten
Forstgrün. Mit der Montage der alten Fensterläden kombinieren wir ein weiteres
Mal Altes mit Neuem.
Als Lückenfüller entsteht hinter der Hütte eine kleine
Holzleg. Diese wird mit gesammeltem Brennholz aus dem Wald bestückt.
An der
Röthelbachhütte wird der kaputte Stubenboden herausgerissen, ein paar
Kubikmeter Erde und Steine herausgepickelt und das gleiche wieder mit
Flussschotter aufgefüllt. Die Unterkonstruktion für den neuen Boden liegt und
darf jetzt ein wenig ruhen: Nach einem Jahr Lufttrocknen werden die Bodendielen
in Ihren zukünftigen Bestimmungsort eingelagert und können sich dort eine
weitere Zeit akklimatisieren, bevor sie dann letztendlich eingebaut werden.
Eine Trockenkammer braucht man keine, hier dominiert die Zeit!
Der Ofen ist alt und genauso schlicht, funktional und schön wie zur Zeit seines
Erbauens. Der Rauchabzug erfolgt über den Fußboden und der Ofen schmückt wie
ein moderner Küchenblock den Raum. Ursprünglich ein Gemeinschaftsraum der
Holzknechte mit 8 nebeneinanderliegenden Kochplatten, wird der Raum in ein paar
Jahren neu aufblitzen. Wir schließen die Türe und beenden die Arbeiten für den
Forstbetrieb Bad Reichenhall.
Der Bergwinter lässt immer noch auf sich warten. Es schneit
zwar hier und da, die Sonne macht jedoch alles relativ schnell wieder zu Nichte.
So warten wir ab, ärgern uns ein wenig und hoffen, dass das neue Jahr weißes
Glück von Oben bringt.
Neben den Arbeiten setzen wir die Kamera ein und drehen
Sequenz für Sequenz. Bei herrlichem Wetter besuchen uns Rollo und Dominik mit
Tandemgleitschirm und Kameraausrüstung. Auf dem Plan stehen Luftaufnahmen von
Arbeit und Landschaft und gedreht haben wir am Ende des Tages nichts: Rollos
Gleitschirm wurde wenige Tage zuvor gewartet und neu verschnürt, die Firma
machte einen Fehler, sodass beim Start nur eine Hälfte des Schirmes funktionstüchtig
war. Roland hat sich das Sprunggelenk gebrochen und hat jetzt sechs Schrauben
im Fuß.
Rucksack für Rucksack tragen wir Werkzeug und Hausrat
zurück ins Tal. Es sammelt sich doch so einiges an über einen Zeitraum von sechs
Wochen. Wir beschließen das Jahr mit zwei grandiosen Weihnachtsfeiern des
Forstbetriebes, laden unser Gefährt voll bis unters Dach und ziehen um an die
Kniebohshütte ins Gebiet von Kampenwand und Chiemsee.
Hallo Ihr zwei,
AntwortenLöschenich habe gerade den Artikel über Euer Projekt im Weilheimer Tagblatt gelesen. Bin schwer begeistert und ziehe meinen imaginären Hut vor dieser Leistung und dem außergewöhnlichen Projekt.
Ich wünsch Euch, dass Ihr, wenn das Studium weitergeht, noch lange von dieser Zeit zehren könnt und die schönen Erinnerungen Euch ewig begleiten.
Viele liebe Grüße von der Dana :o)