Die Kniebohshütte ist abgesehen
von wenigen Aufenthalten seit ungefähr 20 Jahren ungenutzt. So sieht es dort
auch aus: Verfaulter Fußboden, Spinnenweben, Schimmel, Mäusekot, zerfressene
Matratzen und ein Ofen ohne Ofentür. Bevor man hier mit der eigentlichen
Arbeit beginnen kann, muss entrümpelt werden.
Wir räumen die Hütte einmal
komplett aus, verbrennen vermoderte Möbel und versuchen durch konsequentes
Heizen wieder ein wenig Wärme in den Blockbau zu bringen. Um das alte Geschirr
wieder verwenden zu können, sind wir mehrere Stunden am Schrubben und Spülen. Nachdem
die alten Matratzen entstaubt sind, finden sie sich auf dem Hüttenboden wieder. Ein vorübergehender Schlafbereich, der hoffentlich bald ein wenig komfortabler
gestaltet wird. Zum Einschlafen gibt es Geräusche von Mäusen und Wind.
Da nach wie vor nur wenig Schnee
gefallen ist, nutzen wir die Zeit und beginnen im Außenbereich mit dem Zaunbau.
Wir fällen Fichten, schleppen die Stämme aus dem Wald und entfernen die Rinde.
Da der Untergrund zu steinig ist und die gefallenen Außentemperaturen ein
Betonieren nicht mehr möglich machen, müssen wir das Setzen der Zaunpfähle
vertagen. Mit dem Pickel ist kein vorankommen, vielleicht können wir einen
Erdbohrer organisieren.
Die Weihnachtsfeiertage bringen
gute Neuigkeiten. Als wir kurz vor Silvester wieder aus dem Heimaturlaub
anreisen, liegt vor der Hütte ein halber Meter Pulverschnee.
Da wir
geschickter Weise die Tourenski auf der Hütte gelassen hatten, müssen wir uns zunächst
zu Fuß durch den verblasenen Schnee an die Kniebohs durchkämpfen. Es rentiert
sich. Endlich kommen die Tourenski zum Einsatz und wir machen uns einen
Eindruck von der verschneiten Umgebung. Nachdem es leider über den
Jahreswechsel wieder wärmer wurde, hat sich der Schnee gesetzt. Eine Grundlage
für Weiteres wäre jetzt zumindest vorhanden, aber ausreichend ist das auf
keinen Fall. Täglich checken wir den Schneebericht und hoffen auf gute
Nachrichten.
Über den Weihnachtsurlaub haben
die Mäuse wieder zugeschlagen. Neuer Kot und zerfressene Lebensmittel belehren
uns: Ab jetzt findet sich alles an Nahrungsmitteln in einer geschlossenen Kiste
und die Hütte ist hier und dort mit Mausefallen bestückt. Schritt für Schritt
kommen Verbesserungen. Der Schmied hat die Ofentür geliefert und nach kurzen
Anpassungsarbeiten mit der Flex ist der Ofen wieder verschließbar.
Eine
Tatsache, die sich durch verbesserte Raumluft und größere Effektivität des
Ofens bemerkbar macht. Strom gibt es auf der Kniebhohshütte nur mit Hilfe eines
Notstromaggregats. Hierdurch können wir Maschinen einsetzen und ab und zu einen
Akku aufladen. Licht kommt entweder aus einer Gasflasche in Kombination mit
Glühstrümpfen oder auf dem klassischen Wege durch Kerzen oder Petroleumlampe. Die
bedrückende Trennwand, die man Anfang der 80er Jahre quer durch die Hütte
gezogen hat, gehört der Vergangenheit an.
Durch ihr Entfernen haben wir den
Raum auf seine Urgestalt zurückgebracht: Die Hütte besteht jetzt wieder aus lediglich
einem Raum mit mehr Licht, Bewegungsfreiheit und Raumkomfort. Als nächstes geht
es an den Boden. Die Materialbestellungen sind veranlasst und erreichen uns
hoffentlich im Laufe der nächsten Tage.
Hach ja, Schnee <3 Ich liebe den Winter, wenn er schön weiß ist. Ich hoffe, das wir noch in diesem Jahr mit viel Schnee überrascht werden, dann lohnt sich unser Winterurlaub :)
AntwortenLöschenGruß, Yvonne