Freitag, 20. Februar 2015

Hausen

Nachdem die Trennwand auf der Kniebohshütte entfernt ist, setzten wir alles daran, hier wieder einmal strumpfsockig laufen zu können. Bis es soweit ist, müssen wir leider noch eine gute Woche im Dreck schlafen. 

Wir beginnen mit den Bodenarbeiten: Mit der Motorsäge schneiden wir an ausgewählten Stellen in den alten Dielenboden. Somit öffnen wir den Boden und formatieren das Material auf mundgerechte Maße. Wir wollen die noch nicht ganz zerfaulten Bretter ja noch verwenden für Möbel und Ähnliches. Schritt für Schritt wird das Bodenniveau um 30 Zentimeter nach unten verlagert. Erst die intakten Bodenbretter aussortieren, Nägel abflexen und aus dem Holz herausziehen. 

Bei einer späteren Bearbeitung in der Schreinerei freut sich jeder Werkstattbesitzer, wenn die Hobelmesser wegen Altmetall zu brechen beginnen. Wir heben einige Mäusenester aus und schleppen die Balken der Unterkonstruktion aus der Hütte. Allzu schwer sind diese nicht mehr, völlig zerfault über die letzten Jahrzehnte bestehen sie oftmals nur noch aus Porengerüst.



Trotzdem natürlich ganz gutes Heizmaterial, das uns noch zwei Wochen Wärme bereitet. Zwei Tage Erdreich herausgraben und mit dem Schubkarren aus der Hütte fahren, danach füllen wir alles wieder mit Schotter, Baufolie und Konstruktionsriegeln.































































Alles bekannte Arbeit, lief ja an der Röthelbachhütte ähnlich. Irgendwann kommt so ein Typ vorbei, der nicht ganz verstehen will, dass wir gerade lieber arbeiten als mit ihm über Gott und die Welt zu plauschen. Zum Feierabend legen wir einige Bodenbretter auf die Erde und positionieren dort zwei Bänke und ein paar Holzstöcke zum Sitzen, Kochen, Kartenspielen und Biertrinken.



Geschlafen wird auf der Baustelle, wie auf zwei Eisschollen inmitten des Ozeans: Erst ein paar Bretter auf die Erde oder den Schotter, dann die alten Lattenroste, Matratzen, Decken, Schlafsäcke. Perfekt soweit, noch einmal vor die Hütte, um den nächtlichen Toilettengang zu vermeiden, ein Glas Wein und auf in eine geruhsame Nacht bis zum nächsten Tag. Nachdem nach einer Woche der neue Dielenboden in der Hütte liegt, tut es richtig gut ein paar Schritte barfuß zu gehen und im Tal eine heiße Dusche zu genießen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen